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Dateien packen wie ein Profi: zip unter Linux-Servern
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Wenn es um Dateiverwaltung auf einem Linux-Server geht, gehört das Komprimieren und Entpacken von Dateien zu den alltäglichsten Aufgaben. Egal ob Backup, Log-Archivierung oder der schnelle Versand von Dateien: zip ist seit Jahrzehnten ein zuverlässiger Begleiter. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du zip und unzip unter Linux effektiv einsetzt – von den Basics bis zu den kleinen Profi-Tricks.
Warum eigentlich zip?
Während viele Administratoren lieber zu tar + gzip (tar.gz) oder tar + bzip2 (tar.bz2) greifen, hat zip klare Vorteile: • Plattformunabhängig: Zip-Dateien lassen sich auch unter Windows und macOS problemlos öffnen. • Individuelles Komprimieren: Dateien werden einzeln gespeichert, statt als Gesamtarchiv wie bei tar. • Bekannt und etabliert: Fast jedes System kennt das Format.
Gerade wenn man Daten mit externen Partnern austauscht, ist zip oft die erste Wahl.
Installation von zip und unzip
Auf den meisten Linux-Distributionen ist zip nicht automatisch installiert. Mit einem schnellen Befehl ist es aber erledigt:
Debian/Ubuntu
sudo apt update && sudo apt install zip unzip -y
CentOS/RHEL
sudo yum install zip unzip -y
Fedora
sudo dnf install zip unzip -y
Dateien und Ordner packen
Die Syntax ist einfach:
zip [OPTIONEN] archivname.zip dateien
Beispiele: • Eine einzelne Datei komprimieren:
zip backup.zip config.php
• Mehrere Dateien auf einmal:
zip backup.zip index.html style.css script.js
• Einen ganzen Ordner rekursiv packen:
zip -r projekt.zip /var/www/projekt
Dateien entpacken
Das Gegenstück:
unzip archiv.zip
Nützliche Optionen: • In ein bestimmtes Verzeichnis entpacken:
unzip archiv.zip -d /opt/data
• Nur den Inhalt anzeigen (ohne Entpacken):
unzip -l archiv.zip
Nützliche Optionen für den Admin-Alltag • Beste Kompression aktivieren:
zip -r -9 archive.zip folder/
(-9 bedeutet maximale Kompression)
• Passwortschutz setzen:
zip -e geheim.zip geheime_datei.txt
(Achtung: Nur einfache Verschlüsselung, nicht hochsicher!)
• Bestimmte Dateien ausschließen:
zip -r backup.zip /var/www -x "*.log"
• Bestehendes Archiv erweitern:
zip backup.zip neue_datei.txt
zip im Zusammenspiel mit Cronjobs & Backups
Viele Admins setzen zip für automatisierte Backups ein. Ein Beispiel:
!/bin/bash
DATUM=$(date +"%Y-%m-%d") zip -r /backups/webserver_$DATUM.zip /var/www/html
In Kombination mit cron lässt sich so ein tägliches Backup automatisieren.
zip vs. tar.gz: Wann nutze ich was? • zip → wenn Plattformkompatibilität und Austausch wichtig sind • tar.gz → wenn es um Linux-Server-Backups, maximale Kompression und Standard-Tools geht
Im Zweifel: Für reinen Serverbetrieb ist tar.gz Standard, für Datenaustausch mit Windows-Usern ist zip unschlagbar.
zip unter Linux ist kein verstaubtes Relikt, sondern ein nützliches Tool im Werkzeugkasten eines Administrators. Ob schnelle Archivierung, strukturierte Backups oder plattformübergreifender Austausch: Mit ein paar simplen Befehlen hat man seine Daten sauber gepackt und jederzeit griffbereit.
Mein Tipp: Auf dem Server beide Welten beherrschen – zip/unzip für den Datenaustausch, tar/gzip für interne Backups.