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UFW: Die einfache Firewall für Linux
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Die Absicherung eines Linux-Servers beginnt oft mit einer wirksamen Firewall. Doch viele Tools zur Paketfilterung sind kompliziert und umständlich zu konfigurieren. Genau hier setzt UFW an: Die „Uncomplicated Firewall“ bietet eine einfache und benutzerfreundliche Möglichkeit, grundlegende Firewall-Regeln auf Basis von iptables zu verwalten. In diesem Artikel erfährst du, was UFW ist, wie sie funktioniert und wie du sie in der Praxis einsetzen kannst.
Einführung in UFW
UFW steht für „Uncomplicated Firewall“ und wurde speziell für Ubuntu und Debian-basierte Systeme entwickelt. Sie dient als benutzerfreundliches Frontend für iptables
, dem mächtigen, aber komplexen Standardtool für Paketfilterung in Linux.
Ziel von UFW ist es, das Einrichten einer Firewall auch für weniger erfahrene Administratoren oder Entwickler so einfach wie möglich zu machen.
Funktionsweise
UFW arbeitet im Hintergrund mit den klassischen iptables
-Regeln, abstrahiert aber deren Komplexität. Statt kryptischer iptables-Syntax nutzt man einfache Befehle wie ufw allow ssh
, um Regeln zu definieren.
Typische Funktionen:
- Zulassen oder Blockieren von Ports
- Regeln für bestimmte IP-Adressen oder Subnetze
- Unterstützung für IPv4 und IPv6
- Logging von Verbindungen
- Vordefinierte Anwendungsprofile (z. B. für SSH, HTTP, Samba)
Installation
Auf den meisten Ubuntu-Systemen ist UFW bereits vorinstalliert. Falls nicht, lässt sich das Paket leicht nachinstallieren:
sudo apt install ufw
Grundlegende Befehle
Hier eine Übersicht der wichtigsten UFW-Befehle:
Status anzeigen
sudo ufw status
Firewall aktivieren
sudo ufw enable
Firewall deaktivieren
sudo ufw disable
Eine Verbindung zulassen (z. B. SSH)
sudo ufw allow ssh
Oder gezielt mit Portnummer:
sudo ufw allow 22
Eine Verbindung blockieren
sudo ufw deny 23
Zugriff von bestimmter IP erlauben
sudo ufw allow from 192.168.0.42
Port nur für eine IP freigeben
sudo ufw allow from 192.168.0.42 to any port 22
Regeln löschen
sudo ufw delete allow 22
Anwendungsprofile nutzen
Ein praktisches Feature von UFW ist die Unterstützung sogenannter Anwendungsprofile. Damit kannst du Dienste wie Apache oder OpenSSH bequem konfigurieren:
sudo ufw app list
sudo ufw allow "OpenSSH"
Diese Profile befinden sich unter /etc/ufw/applications.d/
.
Logging aktivieren
UFW kann ein Protokoll führen, um eingehende und ausgehende Verbindungen zu überwachen:
sudo ufw logging on
Standardrichtlinien setzen
Vor dem Erstellen eigener Regeln ist es sinnvoll, die Standardrichtlinien zu definieren:
sudo ufw default deny incoming
sudo ufw default allow outgoing
Damit wird nur der eingehende Verkehr blockiert – ausgehender Verkehr bleibt erlaubt.
UFW dauerhaft aktivieren
UFW wird beim Aktivieren automatisch so eingerichtet, dass sie beim Systemstart aktiv bleibt. Du kannst den Status prüfen mit:
sudo systemctl status ufw
Fazit
UFW ist ein einfaches, aber wirkungsvolles Tool, um unter Linux eine solide Grundsicherung des Netzwerks zu implementieren. Es abstrahiert die Komplexität von iptables und eignet sich damit sowohl für Anfänger als auch für Profis, die schnell und übersichtlich Regeln verwalten möchten.
Wer seinen Server nicht ungeschützt ins Netz stellen möchte, sollte UFW auf jeden Fall in die Grundkonfiguration aufnehmen.