- Veröffentlicht am
- • Open Source Projekte
Was ist Keycloak? – Open Source Identity Management leicht erklärt
- Autor
-
-
- Benutzer
- tmueller
- Beiträge dieses Autors
- Beiträge dieses Autors
-
In Zeiten, in denen jedes Login gefühlt ein eigenes Passwort verlangt und Sicherheitsbedrohungen im Netz zunehmen, braucht es clevere Lösungen für Authentifizierung und Zugriffskontrolle. Genau hier kommt Keycloak ins Spiel – ein leistungsfähiges, quelloffenes Identity- und Access-Management-System (IAM), das den Spagat zwischen Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit meistert.
Was ist Keycloak?
Keycloak ist ein von Red Hat entwickeltes Open-Source-Tool, das Single Sign-On (SSO), Identity Federation und feingranulare Zugriffskontrollen bereitstellt. Kurz gesagt: Es kümmert sich um die sichere Anmeldung von Benutzern, damit sich Entwickler auf ihre Anwendungen konzentrieren können – ohne Login-Logik immer wieder neu zu erfinden.
Keycloak übernimmt also Aufgaben wie:
- Anmeldung (Login) und Abmeldung (Logout)
- Benutzer- und Rollenverwaltung
- Integration mit externen Identitätsanbietern (z. B. Google, Microsoft, LDAP, Active Directory)
- Token-basierte Authentifizierung (z. B. mit OAuth2 oder OpenID Connect)
- Zugriffsschutz für Web- und API-Anwendungen
Das Ganze läuft zentral – eine Art "Login-Schaltzentrale" für alle Anwendungen in einer Organisation.
Wie funktioniert Keycloak?
Keycloak arbeitet mit modernen Sicherheitsstandards wie OpenID Connect, OAuth 2.0 und SAML 2.0. Nutzer melden sich einmal bei Keycloak an und erhalten ein Token, das sie gegenüber verschiedenen Diensten ausweist. Dieses Prinzip nennt sich Single Sign-On (SSO).
Das Besondere:
- Benutzer müssen sich nur einmal anmelden, um Zugriff auf mehrere Anwendungen zu erhalten.
- Administratoren können zentral steuern, wer was darf.
- Unternehmen können externe Benutzer (z. B. Bürgerportale, Partnerfirmen oder Schulen) sicher integrieren.
Zentrale Features im Überblick
- Single Sign-On (SSO) – Ein Login, viele Anwendungen.
- Identity Brokering & Federation – Integration mit externen ID-Providern.
- Benutzer- und Rollenmanagement – Verwaltung über GUI oder API.
- Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) – Mehr Sicherheit mit zusätzlichen Schutzebenen.
- Theme & Branding – Anmeldebildschirme im eigenen Design gestalten.
- LDAP/Active Directory-Integration – Verbindung mit bestehenden Benutzerverzeichnissen.
- Feingranulare Zugriffskontrolle – Rollen, Policies und Berechtigungen definieren.
Wo wird Keycloak eingesetzt?
Keycloak wird in vielen Bereichen genutzt:
- Unternehmen zur zentralen Benutzerverwaltung
- Behörden und Bildungseinrichtungen für sichere E-Government-Portale
- Open-Source-Projekte und Start-ups, die eine professionelle Authentifizierungslösung brauchen
- Cloud- und Container-Umgebungen – etwa in Kombination mit Kubernetes oder Docker
Gerade im öffentlichen Sektor spielt Keycloak eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung von digitaler Souveränität: Open Source, DSGVO-konform und auf eigenen Servern betreibbar.
Vorteile von Keycloak
- Open Source & kostenlos – keine Lizenzkosten, volle Kontrolle
- Schnelle Integration – per Adapter oder REST-API
- Hohe Sicherheit – durch moderne Authentifizierungsstandards
- Flexibel & erweiterbar – dank Plug-in-Architektur
- Community-getrieben – große, aktive Entwicklergemeinschaft
Keycloak ist weit mehr als nur ein Login-Tool – es ist ein komplettes Identity-Ökosystem. Ob Unternehmen, Kommune oder Bildungsnetz: Mit Keycloak lassen sich sichere Zugriffe, zentrales Benutzer-Management und einheitliche Anmeldungen einfach umsetzen – und das alles ohne proprietäre Abhängigkeiten.
Kurz gesagt: Einmal anmelden, überall sicher – mit Keycloak.