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TYPO3-Installation per Hosting-Anbieter (z. B. Plesk, cPanel, Mittwald)
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Bequem, aber nicht immer empfehlenswert – Vor- und Nachteile im Überblick
TYPO3 ist ein Enterprise-CMS, das sich sowohl lokal als auch auf klassischen Webservern betreiben lässt. Für viele Einsteiger und kleinere Unternehmen wirkt die Installation über den Hosting-Anbieter besonders verlockend: ein paar Klicks im Plesk-Panel oder im cPanel, und schon läuft TYPO3 – zumindest theoretisch.
In diesem Artikel erklären wir dir, wie die Installation über Webhoster wie Plesk, cPanel oder Mittwald funktioniert, welche Vorteile das bietet – und warum diese Methode oft nicht die beste Wahl für professionelle Projekte ist.
Was bedeutet "Installation per Hosting-Anbieter"?
Viele Webhoster bieten in ihren Kundenpanels sogenannte 1-Click-Installer oder Anwendungskataloge an. Darüber lässt sich TYPO3 automatisch installieren – ohne manuelle Dateiübertragung oder Composer-Konfiguration.
Bekannte Umgebungen:
- Plesk (z. B. IONOS, dogado, netcup)
- cPanel (z. B. HostEurope, STRATO, Bluehost)
- Mittwald Toolbox (spezialisiert auf TYPO3-Hosting)
- Installatron / Softaculous (häufig bei Shared Hosting)
So funktioniert die Installation per Panel
Der Prozess ist meist ähnlich:
- Im Hosting-Panel einloggen
- In den Bereich „Web-Apps“ oder „CMS“ navigieren
- TYPO3 aus der Liste auswählen
- Domain/Subdomain auswählen
- Zugangsdaten und E-Mail eintragen
- Auf „Installieren“ klicken – fertig
Je nach Anbieter dauert die Installation wenige Sekunden bis Minuten. TYPO3 wird automatisch auf den Webspace hochgeladen und vorkonfiguriert.
Vorteile dieser Methode
Vorteil | Beschreibung |
---|---|
🧩 Einfach | Kein technisches Know-how notwendig |
🕐 Schnell | TYPO3 ist in wenigen Minuten einsatzbereit |
🌐 Direkt im Panel verwaltbar | Verwaltung von Domains, Datenbanken und Backups aus einer Oberfläche |
🔐 Automatische Updates (optional) | Bei manchen Hostern kann TYPO3 automatisch aktualisiert werden |
💾 Backup-Funktion | Viele Hoster bieten Snapshot-Backups mit einem Klick |
Die Schattenseite: Gravierende Nachteile
So bequem die Installation per Hosting-Panel ist – in der Praxis ist sie oft mit Einschränkungen und Risiken verbunden:
1. Veraltete TYPO3-Versionen
Viele Hoster aktualisieren ihre 1-Click-Installer nicht regelmäßig. Es kommt vor, dass eine veraltete LTS-Version installiert wird – inklusive potenzieller Sicherheitslücken.
Beispiel: Du willst TYPO3 v12 LTS, der Installer bietet nur TYPO3 v10.
2. Keine Composer-Umgebung
TYPO3 basiert ab Version 9 stark auf Composer. Viele Installer umgehen das und liefern eine nicht-composer-basierte Version, was spätere Erweiterungen oder Updates erschwert oder unmöglich macht.
3. Technische Intransparenz
Du weißt oft nicht genau:
- Welche PHP-Version aktiv ist
- Welche MySQL/MariaDB-Version verwendet wird
- Welche Erweiterungen bereits installiert wurden
Wie die Dateistruktur aussieht
Das macht professionelle Wartung und Debugging schwierig.
4. Abhängigkeit vom Hoster
Du bist auf die TYPO3-Paketpflege des Anbieters angewiesen. Bei Problemen oder Updates musst du oft warten, bis der Hoster nachzieht – oder selbst umständlich manuell eingreifen.
5. Limitierte Performance & Konfiguration
Gerade im Shared Hosting fehlt dir die Möglichkeit, TYPO3 vollständig zu optimieren:
- Kein Redis oder OPcache
- Kein SSH-Zugang
- Eingeschränkter Zugriff auf Serverlogs
- Kein Deployment per Git oder CI/CD möglich
Für wen eignet sich die Installation per Hoster?
Diese Methode kann eine gute Wahl sein für:
- Privatnutzer, die TYPO3 testen möchten
- Vereine oder kleinere Organisationen, mit begrenztem Budget und wenig technischer Betreuung
- Einsteiger, die schnell erste Schritte machen wollen
Nicht geeignet ist sie für:
- Agenturen oder Unternehmen mit TYPO3-Komplexprojekten
- Entwickler:innen, die Composer oder Git nutzen wollen
- Mehrsprachige / skalierende TYPO3-Portale
- Projekte mit Anforderungen an Performance, CI/CD oder automatisierte Tests
Fazit
Die TYPO3-Installation über Hosting-Anbieter mag auf den ersten Blick bequem erscheinen – doch wer TYPO3 ernsthaft, nachhaltig und professionell betreiben möchte, sollte auf Composer-basierte Setups setzen oder ein modernes Dev-Tool wie DDEV mit Docker nutzen.
Die Panel-Installer sind ein guter Einstieg, aber schnell eine Sackgasse, wenn das Projekt wächst. Spätestens bei Updates, Deployment oder Erweiterungen stößt man an Grenzen.
Tipp: Viele Hoster wie Mittwald oder webgo bieten heute auch Composer-fähige Umgebungen – wenn du den Komfort eines Hosters nutzen willst, wähle einen Anbieter, der TYPO3 wirklich versteht.