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Was ist Apache2?
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Der Klassiker unter den Webservern erklärt
Wenn es um das Ausliefern von Webseiten geht, führt kein Weg an ihm vorbei: Apache HTTP Server, kurz Apache oder technisch Apache2, ist einer der weltweit meistgenutzten Webserver. Doch was genau ist Apache2? Wie funktioniert er? Und warum ist er in so vielen Hosting-Umgebungen im Einsatz?
Was ist Apache2?
Apache2 ist ein freier, quelloffener Webserver, der von der Apache Software Foundation entwickelt und gepflegt wird. Er ermöglicht es, Webseiten und Webanwendungen über das Internet oder ein Intranet bereitzustellen.
Er ist unter der Apache-Lizenz veröffentlicht, was ihn sowohl für private als auch für kommerzielle Nutzung kostenlos macht.
Kurzhistorie
- Ersterscheinung: 1995
- Aktuelle Hauptversion: Apache HTTP Server 2.x (daher „Apache2“)
- Architektur: Modular und plattformunabhängig
Apache war einer der ersten Webserver überhaupt und dominierte viele Jahre lang den Markt. Auch heute noch ist er fester Bestandteil zahlloser Server-Infrastrukturen – von kleinen Blogs bis zu großen Unternehmensportalen.
Was macht ein Webserver wie Apache?
Ein Webserver ist ein Dienstprogramm, das Anfragen von Clients (z. B. Browsern) entgegennimmt und passende Inhalte (z. B. HTML-Seiten, Bilder, Skripte) ausliefert. Bei Apache läuft das nach dem HTTP- bzw. HTTPS-Protokoll ab.
Vereinfacht gesagt:
Ein Browser ruft https://deine-seite.de
auf → Der Apache-Webserver empfängt die Anfrage → Apache liefert die entsprechende Datei (z. B. index.html
) zurück.
Funktionen und Stärken von Apache2
Apache ist extrem flexibel und erweiterbar – dank seines modularen Aufbaus.
Wichtige Features im Überblick
Feature | Beschreibung |
---|---|
Modularer Aufbau | Erweiterungen per Module (z. B. mod_ssl , mod_rewrite ) |
Virtuelle Hosts | Mehrere Webseiten auf einem Server betreiben |
.htaccess-Dateien | Benutzerdefinierte Konfiguration pro Verzeichnis |
SSL/TLS-Unterstützung | HTTPS-Verschlüsselung (z. B. mit Let's Encrypt) |
Zugriffssteuerung | Schutz durch Passwörter, IP-Filter, Regeln |
Protokollierung | Detaillierte Logs für Analyse und Fehlerbehebung |
CGI & Scripting | Unterstützung für PHP, Python, Perl u. v. m. |
Apache2 auf dem Server: Wie funktioniert das?
Apache2 läuft als Hintergrunddienst (Daemon) auf dem Server. Seine Hauptkonfigurationsdatei ist meist:
/etc/apache2/apache2.conf (Debian/Ubuntu)
oder
/etc/httpd/conf/httpd.conf (CentOS/RHEL)
Zusätzlich gibt es Konfigurationsverzeichnisse für:
- Virtuelle Hosts (
/etc/apache2/sites-available/
) - Module (
/etc/apache2/mods-enabled/
) - Protokolle (
/var/log/apache2/
)
Apache verarbeitet Anfragen nach folgendem Prinzip:
- Empfang der Anfrage (HTTP GET oder POST)
- Zuweisung an Virtual Host (z. B. domain.de)
- Verarbeitung über Module (z. B. Weiterleitungen, Authentifizierung)
- Antwortausgabe (HTML, JSON, Datei, Fehlerseite)
Apache und PHP
Apache wird besonders oft zusammen mit PHP eingesetzt – das ermöglicht dynamische Webseiten wie WordPress, TYPO3, Joomla etc. Die typische Kombination nennt sich:
LAMP-Stack (Linux, Apache, MySQL/MariaDB, PHP)
Ein Beispiel für eine Apache-Konfiguration mit PHP-Support:
<VirtualHost *:80>
ServerName example.com
DocumentRoot /var/www/html
<Directory /var/www/html>
Options Indexes FollowSymLinks
AllowOverride All
Require all granted
</Directory>
ErrorLog ${APACHE_LOG_DIR}/error.log
CustomLog ${APACHE_LOG_DIR}/access.log combined
</VirtualHost>
Sicherheit und Optimierung
Apache2 ist sicher – wenn richtig konfiguriert. Wichtige Maßnahmen:
- HTTPS aktivieren (z. B. mit Let's Encrypt)
.htaccess
zur Verzeichnisabsicherung nutzen- Module nur aktivieren, wenn nötig
- Zugriff beschränken (z. B. per IP oder Auth)
- Verzeichnisse mit
Options -Indexes
absichern
Apache vs. Nginx
Kriterium | Apache2 | Nginx |
---|---|---|
Architektur | prozessbasiert | ereignisbasiert |
Konfiguration | flexibel, komplex | effizient, minimalistisch |
.htaccess | ja | nein |
Performance | solide, bei hoher Last schwächer | sehr gut bei statischen Inhalten |
Beliebt für | dynamische Seiten, Kompatibilität | statische Seiten, Reverse Proxies |
Tipp: In vielen Fällen werden Apache und Nginx kombiniert, z. B. mit Nginx als Reverse Proxy vor Apache.
Fazit
Apache2 ist ein leistungsstarker, bewährter und flexibel konfigurierbarer Webserver, der sowohl für Einsteiger als auch Profis geeignet ist. Dank der großen Community, tausender Tutorials und der hohen Kompatibilität bleibt Apache auch in Zeiten von Docker, Kubernetes und Nginx ein fester Bestandteil vieler Webserver-Setups.
Egal ob du deine erste Website hostest oder ein Unternehmensportal betreibst – Apache2 ist ein zuverlässiges Fundament.